8 begeisterte Radsportler der Berufsfeuerwehr Wien...
machten sich auf den Weg nach Maishofen um an dem Rennen teilzunehmen.
Es war wieder mal so weit. Nach einjähriger coronabedingter Pause wurde die österreichische
Radmeisterschaft der Feuerwehren zum 28. Mal ausgetragen. Als Veranstalter durfte sich die
Freiwillige Feuerwehr Maishofen präsentieren, die schon im Jahr 2020 den Versuch gestartet hatte,
allerdings durch die oben genannten Umstände das Event absagen musste.
Deshalb machten sich 8 begeisterte Radsportler der Berufsfeuerwehr Wien auf den Weg nach
Maishofen um an diesem Rennen teilzunehmen. Schon im Vorfeld wurde fleißig trainiert und auf
dieses Rennen hingearbeitet. Allerdings war die diesjährige Vorbereitung auf das Rennen eher kurz,
da sich die Veranstalter erst kurzfristig dafür entschieden hatte das Rennen durchzuführen. Es gab
gemeinsame intensive Trainingseinheiten am Hocheck und in Putzing um sich auf dieses schwierige
Rennen einzustellen. Koordiniert wurden die Trainingseinheiten von Routinier Gerhard Hawlik, der
den jüngeren Kollegen im Team ein paar Tipps und taktische Aspekte mitgab. Leider konnte der
ehemalige Feuerwehrweltmeister nicht am Rennen teilnehmen, da ihm kurz davor eine Grippe zu
schaffen machte.
Am 04. September 2021 war es also soweit und 8 Kollegen der BF Wien standen um 11:00 an der Startlinie der österreichischen Meisterschaft. Bei Kaiserwetter und herrlichsten Bedingungen stand dem Rennen nichts mehr entgegen. Wenn man bedenkt dass eine Woche davor beim Ironman 70.3. in Zell am See 9 Grad Außentemperaturen gemeinsam mit strömenden Regen das Rennen für die Triathleten erschwerte, hat der Wettergott auf uns an diesem Tag herabgeschaut. Angeführt von Teamkapitän Andreas „weisse Feder“ Wagner starteten circa 150 Teilnehmer das Rennen.
Die ersten Kilometer wurden anfangs vom Führungsfahrzeug neutralisiert. Als dann das Rennen
tatsächlich freigegeben wurde kam auch schon die erste Attacke. 2 Teilnehmer aus der Gästeklasse, welche eigentlich regelwidrig gemeinsam in der Feuerwehrklasse gestartet sind, setzten sich ab Kilometer 0 ab und sollten bis zum Filzensattel nicht mehr eingeholt werden. Leider gab es in der Anfangsphase einen kleinen Sturz, wo es allerdings zu keinen gröberen Verletzungen kam. Dies sollte an diesem Tag aber nicht der letzte Sturz gewesen sein aber dazu später. Das Hauptfeld begann dannden Druck zu erhöhen und auf die beiden ausgerissenen Fahrer aufzuschließen. Durch die Tempoerhöhung wurde das Feld etwas in die Länge gezogen. Schlussendlich waren vor Beginn des Filzensattels, der Schlüsselstelle im Rennen, nur mehr circa 50 Teilnehmer in der Gruppe. Besonders hervorzuheben ist die Leistung von Markus Zahrl, der bei seinem ersten Radrennen mit dem Hauptfeld mithielt und erst am Berg die Spitzengruppe ziehen lassen musste. Auch Christian Leifert, der sich erst kurzfristig für die Teilnahme entschieden hat, bot eine tadellose Leistung. Zu Beginn des Berges wurde das Tempo explosionsartig erhöht und dadurch entstand ein sogenannter Ziehharmonikaeffekt. Zwei Fahrer aus dem Hauptfeld, darunter ein ehemaliger Profi, schlossen schließlich an die beiden Führungsfahrer auf, wobei einer von ihnen das Tempo nicht mehr mithalten konnte und zurückfiel. Dadurch ergab sich ein Dreiergespann an der Spitze, welches bis zum Ende des Berges gemeinsam blieben.
Andreas Wagner und Michael Kudrna machten sich auf die Verfolgung und konnten einen nach dem anderen überholen. Ebenfalls eine besonders starke Leistung bot Rene Paradeiser der eigentlich aus dem Triathlon kommt. Ihm gelang es sogar Thomas Kudrna, der schon länger im Radsport tätig ist, etwas Zeit am Berg abzunehmen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass dieser mit seinen bereits 60 Jahren zu den Oldies gehört. Wenn wir schon dabei sind, auch Jens Mateyka, mehrmaliger Weltmeister und ein Urgestein im Radsport, nahm am Rennen teil und konnte seine Altersklasse dominieren. Er befand sich lediglich ein paar Sekunden hinter den ersten Verfolgern. Auch Thomas Zillner, für den die Strecke eigentlich zu kurz war, da seine eigentlichen Rennen normalerweise in der Klasse Ötztaler Radmarathon liegen, wo über 200km bewältigt werden müssen, bot eine starke Leistung und reihte sich hinter Jens Mateyka an vierter Stelle der Berufsfeuerwehr ein.
Als sich der Filzensattel dann mit seinen 13km bergauf und über 600 Höhenmetern für die
Spitzengruppe dem Ende näherte, ereignete sich leider ein tragischer Vorfall. Zwei Motorradfahrer,
welche von der anderen Seite auf den Filzensattel wollten, kamen zu Sturz, wobei einer leider bei
einem Zusammenstoß mit einem Klein LKW tödlich verunglückte. Dabei ist allerdings zu erwähnen,
dass die Strecke für die Radfahrer von der Polizei bzw. Feuerwehr immer perfekt abgesichert und
gesperrt war. Dadurch die Streckenabsperrung aber immer nur abschnittsweise war, kam es
trotzdem zu diesem schlimmen Zwischenfall. Es kam wie es kommen musste und was auch das
einzige Vernünftige war, das Rennen wurde auf der Spitze des Filzensattels abgebrochen. Nach
zweistündiger Wartezeit wurden die Radfahrer von der Feuerwehr geschlossen hinunterbegleitet.
Alles in allem war das Rennen aber top organisiert und auch die Harmonie zwischen Oldies und
Jüngeren im Team war optimal. Trotz des Rennabbruchs war die Stimmung bei der Siegerehrung sehr gut, obwohl heuer kein Bundesmeister ausgezeichnet werden konnte. Stattdessen gingen die
Trophäen an die Feuerwehren mit den meisten Teilnehmern, wo wir mit unseren 8 Teilnehmern den
1.Platz erobern konnten. Ein kleiner Trost.
Nächstes Jahr finden die österreichischen Meisterschaften übrigens am 10.09.2022 in Schörfling am
Attersee statt. Alle Interessierten können sich den Termin jetzt schon vormerken. Hier ist der Link zur
Radmeisterschaft mit allen Infos: www.ff-schoerfling.at/index.php/radmeisterschaften-2022
Wir würden uns freuen, wenn wir wieder so zahlreich erscheinen können. Selbstverständlich möchten wir uns an dieser Stelle auch bei unseren großartigen Sponsoren bedanken und erwähnen, dass sie maßgeblich zu unseren Erfolgen beitragen!!!